über meine Weihnachtskrippen

Die von mir hergestellten Weihnachtskrippen sind Unikate, die kleinen einfacheren Modelle ähneln sich zum Teil. Es gibt verschiedene Stilrichtungen, orientalisch, heimatlich und alpenländisch. Zum Bau der Krippen verwende ich unterschiedliche Materialien, Holz, Styropor, Gips, Metalle u.v.m. Auch die filigranen Kleinigkeiten die eine Krippe so lebendig wirken lassen wie z.B. Obst, Gemüse sowie Käse und Brote und auch z.B.Werkzeuge stelle ich meist selbst her. Das Fassen der Krippe also das bemalen, sowie das Herstellen von Krippenhintergründen bereitet mir ebenso viel Freude. Ich hoffe das ich auch dazu beitragen kann das sich nicht nur der Weihnachtskrippenbau sondern das auch das Aufstellen einer eigenen Weihnachtskrippe als alte Tradition erhalten bleibt.

 

Um in weihnachtliche Stimmung zu kommen, hier eine kleine Geschichte...

…von Annette Kraus aus München. Ich habe sie vor vielen Jahren auf einem Hintergrundmalkurs kennengelernt. Sie betreut die Ganzjahreskrippe in der Kirche Sankt Ursula in München Schwabing und arbeitet als Freie Journalistin.

Eine Krippe kaufen…

Ein junges Paar bummelt über einen Weihnachtsmarkt. Es duftete nach Glühwein und Bratwurst, und weil es schon Abend ist, leuchten die Lichterketten und glitzern silberne Kugeln in allen Holzbuden. Die beiden haben sich an der Hand genommen und sprechen über Weihnachten. „Eigentlich wollten wir uns ja einen Fernseher kaufen“, sagt der junge Mann zu seiner Liebsten. Kleine Pause. „Aber weißt Du was, ich meine, wir kaufen uns eine Krippe!“ Das ist der Moment, wo ich meine Ohren spitze. Ein Wort, aufgeschnappt im Vorübergehen: Krippe. Das ist etwas, was mich schon seit Kindertagen fasziniert hat. Wie das Gespräch wohl weitergeht? – so denke ich neugierig und folge den beiden durch das Gedränge der Menschen auf dem Markt.

Ich finde die beiden wieder im Zentrum des Platzes. Dort hat man in einer Holzbude eine Krippe aufgestellt: Eine Landschaft mit Moos und Bäumchen, mittendrin ein Stall aus Holz… und darin ein warmes Licht. Dort stehen Maria und Josef an der Futterkrippe von Ochse und Esel. Und darin liegt auf Heu und Stroh das Christkind. Das junge Paar steht davor, ganz still. Und dann sagt die Frau: „Ja, das machen wir. Aber nicht so einen Kitsch mit Hund und Katze… das mag ich nicht. Sondern nur Maria, Josef und die Krippe. Und später vielleicht einen Hirten. Und dann die Könige, die ihre Gaben bringen.

Es war ganz klar, an diesem Abend hatten die beiden etwas verstanden: Zu Weihnachten gehören nicht unbedingt teure Geschenke. Der Sinn von Weihnachten, dass Gott Mensch wird und unter uns wohnt, der leuchtet auf in einer Krippe. Weil wir selbst uns einreihen in die Menschen, die zu dieser Krippe gehen – zusammen mit Hirten, Schafen und Königen. Da liegt ein kleines Kind, von dem die alten Propheten sagen, dass es den Frieden in die Welt bringt. Ist es nicht das, was wir uns alle wünschen? Kein Krieg und kein Hunger mehr in den Ländern der Erde. Jedes Kind soll zu essen haben, nicht arbeiten müssen, in die Schule gehen. Denn jedes Kind ist ein Versprechen auf die Zukunft dieser Welt. Frieden unter den Menschen – auch in unseren Beziehungen, in der Familie und am Arbeitsplatz. Darum hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen. Uralte Worte, Verheißung für die Welt, Hoffnung für jede und jeden von uns. Dieses kleine Kind, geboren in der Armut eines Stalles, wird heranwachsen und uns lehren, zu beten, zu vertrauen und zu lieben.

Wie es wohl weitergegangen ist mit dem Wunsch des Paares, eine Krippe aufzustellen im eigenen Zuhause? Das weiß ich nicht. Doch ich bin an diesem Abend mit einem Lächeln nach Hause gegangen. Wenn die Krippe, die auf diesem Markt ausgestellt war, das Herz des jungen Paares erreicht hat, dann haben die beiden eine Zukunft. Dann haben sie etwas von dem Geheimnis von Weihnachten verstanden.

A.K.  / Annette Krauß

Zum Nachdenken...
dieses Gedicht von meinem Freund, dem Dichter Horst Brink

Die Krippe, sie darf heut nicht fehlen

Nun ist schon fast Weihnacht, der Tannenbaum steht
geschmückt – und gar üppig behangen,
die Hirten der Krippe verharr’n im Gebet
und Kinderherzen sie bangen.
Sie schauen gebannt und genießen die Ruh,
erblicken voll Wonne den Esel, die Kuh,
derweil draußen Sternlein schon prangen.
 

 Das freut einen doch, dass es sowas noch gibt,
das nährt doch die Freud‘ und den Glauben,
dann braucht doch die Krippe – sehr alt,  doch beliebt,
im Keller nicht weiter verstauben…
Traditionen wie diese, sie muss man erhalten,
das wissen die Jungen, genau wie die Alten.
den Hinweis den müsst ihr erlauben. 

Der heilige Abend er ist schon so nah,
die Krippe sie darf heut‘ nicht fehlen.
ein Lichtlein – ein Glanz und ein Gloria
erklinge aus freudigen Kehlen.
Stimmt an, was euch lieb ist und 
singet es froh:
„da liegt es das Kindlein auf Heu und auf Stroh“
das müsst‘ euch doch alle beseelen…

                                                                          Horst Brink